Magda und Ragni sprechen im FettCast über ein dickes Leben, dicke Politik und dicken Alltag. Dabei wollen wir nur über unsere Erfahrungen sprechen, aber gleichzeitig unsere Erfahrungen und Sichtweisen teilen, um uns mit anderen austauschen zu können. Wir sind auch sehr neugierig auf Eure dicken und fetten Gedanken und Erfahrungen. Für uns sind "fett" und "dick" keine Schimpfworte. So werden sie jedoch oft verwendet. Vorurteile, Pathologisierungen und Stigmatisierungen gegenüber dicken und fetten Menschen wirken sich sehr stark auf unser Leben aus, insbesondere weil diese Ab- und Bewertungen gesellschaftlich normalisiert sind und oftmals unhinterfragt bleiben. Die Einteilung von Körpern in 'schlank', 'dick' und 'fett' macht nur Sinn in einer Gesellschaft, in der Körper unterschiedliche Wertungen erhalten sollen. 'Schlank' ist in der Regel mit positiv besetzten Eigenschaften wie 'sportlich', 'schön' und 'gesund' verknüpft, während 'dick' und 'fett' üblicherweise mit negativ besetzten Eigenschaften wie 'langsam', 'faul', 'schmutzig' und 'inaktiv' versehen werden (so fällt auf, wie eng fat shaming mit klassistischen Abwertungen verknüpft ist). Stigmatisierende Begriffe wie 'dick' und 'fett' funktionieren unserer Meinung nach nur als politische Selbstbezeichnungen für alle, die diese Beleidigungen ständig hören müssen. Menschen nennen sich selbst 'dick' und 'fett', beispielsweise um diese Worte für sich positiv anzueignen und gegebenenfalls umzudeuten. 'Schlank', 'dick' und 'fett' sind jedoch keine objektiv bestimmbaren Größen. Solche Einteilungen von Körpern sind soziale Konstruktionen - eine ist zum Beispiel der Body Mass Index (BMI), den wir verurteilen. Soziale Konstruktionen ergeben aber auch soziale Realitäten - und diesen widmen wir uns in diesem Podcast. Wir arbeiten gegen die irrtümliche Annahme, dass "Dick"- oder "Fett"-sein etwas Schlechtes ist, und dulden deshalb auch keine diskriminierenden Kommentare.